Piccola Italia

Landau

Planungszeit 12/17 — 05/18
Bauzeit 10 Arbeitstage

Umgestaltung Gastraum und Barbereich

Immer mehr Menschen verbinden einen Restaurantbesuch nicht nur mit gutem Essen und freundlichem Service. In inspirierender Umgebung wird der Besuch zum Erlebnis, das sich in den Sozialen Medien teilen lässt. Durchdachtes Design und ein emotional aufgeladenes Ambiente sind ein maßgeblicher Bestandteil gastronomischer Gesamtkonzepte – Wohlfühlatmosphäre ist gefragt. Es gilt also nicht nur kulinarisch, sondern auch gestalterisch auf die unterschiedlichsten Geschmäcker einzugehen. Und das kann durchaus zur Herausforderung werden.

Für das italienische Restaurant Piccola Italia im pfälzischen Landau ist das Rezept einfach: authentisch sein und die eigene Identität leben. Und die hatte sich nach 12 Jahren mitten im lebendigen Gewerbegebiet weiterentwickelt. Die Chefs des auf die Küche Apuliens spezialisierten Restaurants wünschten sich ein zeitgemäßes und stimmiges Ambiente. Die Neugestaltung sollte innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden, damit die zahlreichen Stammgäste so schnell wie möglich wieder bekocht werden konnten. Architekt Sebastian Metz plante so präzise, dass die 12 Fachfirmen vor Ort gerade einmal zehn Arbeitstage benötigten, um das gewünschte Raumgefühl zu erzeugen. Wo bisher eher einheitliches Design den großen Raum prägte, kreieren jetzt unterschiedliche Szenarien an Sitzmöglichkeiten kombiniert mit Raumteilern, satten Farben und natürlichen Materialien wie Holz, Leder und Stoff ein fein aufeinander abgestimmtes Ambiente. Klassische 2er- oder 4er-Anordnungen findet man hier ebenso wie Tische für sechs bis zehn Personen. Lederbezogene Bänke in Anthrazit, Schwarz-braun und Dunkelblau rahmen vor allem die größeren Tische, ergänzt durch schwarze Stühle mit Stahlkufen. Eine 12 m breite Holzvertäfelung bekleidet haptisch und optisch hochwertig die geschlossene Wandfläche. Der längliche, mit Island-Moos befüllte Ausschnitt wertet die Raumakustik auf und bringt Frische an die Wand mit seinem kräftigen Grün. Zugunsten kürzerer Wege ist der Barbereich – eine Kombination aus Nussbaumholz, edel glänzendem und schwarz lackiertem Stahl sowie anthrazitfarbenen HPL-beschichteten Holzplatten – näher an die Küche gerückt. Downlights leuchten den Raum allgemein aus, ergänzt durch eine indirekte Beleuchtung an den Rändern der neuen, fein gelochten und weißen Akustikdecke. Fast schwerelos wirkende Pendelleuchten in unterschiedlichen Formen sorgen für stimmungsvolle Effekte. Wie eine Voliere umgeben die lackierten Stahl- und Aluminiumstäbe die Lichtquelle und zaubern strahlenförmige Lichtspiele an die Decke. Der Fliesenbelag am Boden blieb aus Zeitgründen vorerst bestehen und wurde – wo notwendig – ersetzt. Langfristig ist ein zur Raumstimmung passender, gespachtelter Zementboden geplant. Ready to enjoy – and post!

Projektleiter: Sebastian Metz
Bearbeiter: Sebastian Metz
Fotos: © stephan baumann, karlsruhe, www.bild-raum.com
Text: agentur architekturtext